Regenbogenhaus Kriele: Besondere Zuwendung durch Traumapädagogik

Im Regenbogenhaus Kriele unterstützen die Betreuer ihre Schützlingen besonders durch Anwendung von Elementen der sogenannten Traumapädagogik.

Das Regenbogenhaus Kriele nimmt Jungen und Mädchen im Alter von vier bis zwölf Jahren bei sich auf, die unter einer traumatischen Vergangenheit leiden und enge Bezugspersonen brauchen. In diesem Zusammenhang haben sich Haltung und Herangehensweise der Traumapädagogik bewährt

Die Kindheit ist die kostbarste Zeit im Leben, die zwar binnen eines Wimpernschlags vorbei ist, einen Menschen jedoch grundlegend formt und prägt. Idealerweise sollte die Kindheit von zauberhaften Momenten, Leichtigkeit, Liebe und Geborgenheit geprägt sein. Doch leider ist das nicht immer der Fall. Einige Kinder haben schon früh traumatische Erlebnisse erlitten, mussten Gewalt, Missbrauch, Sucht oder Vernachlässigung erfahren, haben ihre Eltern verloren oder Schwierigkeiten, sich in soziale Beziehungsgefüge einzugliedern. Diesen Kindern bietet das Regenbogenhaus Kriele Unterstützung. Ein großer Teil der Inhalte und Methoden, auf die die therapeutische Heimgruppe zurückgreift, ist dem Bereich der Traumapädagogik entnommen.

WAS TRAUMAPÄDAGOGIK BEDEUTET

Die Fachkräfte des Regenbogenhaus Kriele, die im Bereich der Traumapädagogik ausgebildet sind, wissen, dass sich traumatische Erfahrungen unterschiedlich auf das Handeln und Fühlen der Betroffenen auswirken kann. Wenn ein Kind also Verhaltensstörungen aufweist, liegt das nicht daran, dass die Kinder schwer erziehbar oder gar böse sind sondern sie haben häufig etwas damit zu tun, dass die Kinder etwas erlebt haben, das sie zutiefst verstört und schockiert hat und dem sie nicht anders Ausdruck verleihen können, weil sie der Situation hilflos ausgeliefert waren. Oft ist damitein Kontrollverlust verbunden, dem es mithilfe der Traumapädagogik entgegenzuwirken  gilt. Damit die Kinder wieder lernen, was es heißt, selbstbestimmt zu handeln und ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird, ist es wichtig, dass die therapeutischen Angebote an einem sicheren Ort stattfinden. Die Pädagogen des Regenbogenhaus Kriele nehmen ihre Schützlinge dort an die Hand und zeigen ihnen, wie sie sich selbst besser verstehen und Handlungsstrategien entwickeln können, die es ihnen ermöglichen, vertrauensvolle Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen und sog. Korrekturerfahrungen zu machen.

WERTSCHÄTZUNG UND RESPEKT ALS BASIS ALLER INTERAKTION

Im Regenbogenhaus Kriele legt man großen Wert darauf, den Kindern ihr Selbstwertgefühl zurückzugeben und ihre Fähigkeiten und Stärken zu fördern. Selbst wenn ein Kind mit störendem Verhalten auffällt, nehmen die Mitarbeitenden des Regenbogenhaus Kriele eine Position ein, die Verständnis für das Kind und seine Motivation zeigt, das gezeigte verhalten jedoch problematisiert und korrigiert und vor allem dessen Konsequenzen aufzeigt. Denn das Wichtigste ist, den Kindern zu zeigen, dass sie so wie sie sind bedingungslos angenommen werden.

SELBSTWIRKSAMKEIT, SPIRITUALITÄT UND SICHERHEIT IM REGENBOGENHAUS KRIELE

Die Grundsätze der Traumapädagogik gelten im Regenbogenhaus Kriele für alle Kinder und werden je nach individueller Problematik angewendet. Wichtig ist, dass die Kinder wieder Positives erleben, weil das hilft, das erfahrene Leid besser tragen zu können. Im Regenbogenhaus Kriele wird das unter anderem durch gezielte Maßnahmen, die die Selbstwirksamkeit stärken sowie spirituelle Angebote erreicht. Vielen Kindern hilft es zum Beispiel, ihr Potenzial durch Erfahrungen in der Natur zu entfalten oder aber, die menschliche Wirksamkeit durch den Zusammenhang mit biblischen Geschichten kennenzulernen. Selbstverständlich handelt es sich dabei immer um offene Angebote, denn der erste Schritt in Richtung Selbstwirksamkeit ist das Recht auf eine eigene Entscheidung.